Vaginale Feuchtigkeit wird von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst- Hormonen, Verhütungsmethode, Stress, chronischen Krankheiten, Medikamenten und der Lebensphase, in der man sich befindet. Es ist also völlig normal, dass sie im Laufe des Lebens Phasenweise immer wieder fluktuiert. Wie feucht man wird hat auch nicht immer etwas damit zu tun, wie erregt man ist. Im folgenden Artikel sprechen wir über diese verschiedenen Faktoren, wie sie den Körper beeinflussen und was man tun kann, um die Feuchtigkeit zu steigern, um zum Beispiel Trockenheitsgefühle oder Schmerzen vorzubeugen.
Schmerzen beim Sex
Einer der Hauptgründe für Schmerzen beim Sex ist zu wenig Feuchtigkeit. Dadurch entsteht unangenehme Reibung,
Das kann daran liegen, dass die Erregung noch nicht ausreicht - weil es zu schnell geht, durch Stress, oder weil nicht bewusst ist, was einen richtig erregt. Nimm dir genügend Zeit für dich und deine/n Partner*in.
Vaginale Feuchtigkeit steht aber nicht immer im Zusammenhang mit Erregung.
Auch körperliche Faktoren beeinflussen die vaginale Feuchtigkeit und sich meist völlig harmlos und normal.
Körperliche Ursachen und Äußerlichkeiten dafür sind:
Hormone
Hormone beeinflussen die Feuchtigkeit der Vagina.
Östrogen spielt dabei die wichtigste Rolle.
Es sorgt dafür dass die Schleimhaut der Vagina feucht & durchblutet ist.
Ein niedriger Östrogenspiegel kann dafür sorgen, dass weniger Feuchtigkeit produziert wird.
Zyklusphase
Im Laufe des Menstruationszyklus gibt es Hormonelle Schwankungen, der Östrogenspiegel steigt und sinkt.
Besonders kurz vor und nach der Periode kann sich das manchmal durch ein trockenes Gefühl bemerkbar machen - und während der fruchtbaren Tage durch gesteigerte Feuchtigkeit.
Verhütungsmethode
Verschiedene Verhütungsmethoden können Einfluss auf die vaginale Feuchtigkeit haben.
Das kann entweder hormonelle oder mechanische Gründe haben.
Kondome erhöhen beispielsweise die Reibung, wodurch die natürliche Menge an Feuchtigkeit für ein angenehmes Gefühl manchmal nicht ausreichend sein kann.
Hormonelle Verhütungsmethoden unterdrücken die körpereigne Produktion von Östrogen. Der Körper erhält also nur die Hormone, die in der Pille selbst enthalten sind. Oft ist diese niedriger dosiert, was dazu führen kann, dass zu wenig vaginale Feuchtigkeit produziert wird.
Besonders häufig ist das bei der Mikropille der Fall, also einer niedrig dosierten Kombinationspille aus Östrogen und Gestagen.
Lebensabschnitt
In den Wechseljahren und nach einer Schwangerschaft in der Stillzeit kann es häufig vorkommen, dass weniger vaginale Feuchtigkeit produziert wird. Das liegt auch hier wieder an den Hormonen.
Während der Wechseljahre kommt es zu einer hormonellen Umstellung und der Östrogenspiegel sinkt.
Auch während der Stillzeit kann sich vaginale Trockenheit bemerkbar machen, da nach der Geburt die Östrogenproduktion heruntergefahren wird.
Medikamente
Anti-Allergie Medikamente wie Antihistaminika wirken Schleimhautabschwellend, wodurch auch die vaginale Schleimhaut trockener wird.
Auch zu möglichen Nebenwirkungen von Antidepressiva zählen eine Minderung der Libido und vaginalen Feuchtigkeit.
Im Zuge einer Chemotherapie können neben den Krebszellen auch Schleimhautzellen geschädigt werden, wie die der Vagina.
Durch eine Antihormontherapie, wie beispielsweise bei Brustkrebs, können Symptome der Wechseljahre auftreten, zu denen häufig auch vaginale Trockenheit zählt.
Stress
Stress wirkt sich direkt auf unseren Körper aus. Folgen können Kopfschmerzen, Verspannungen, Hautprobleme und Magen- Darmbeschwerden sein. Aber Stress beeinflusst auch Geschlechtsorgane wie die Vagina & Hormone. Vaginale Trockenheit kann ein Symptom davon sein. Durch Stress wird die Produktion des Hormon Cortisol angeregt. Das unterdrückt unsere Sexualhormone, was zu einer geringeren Libido führt.
Was kann helfen?
Um die Feuchtigkeit zu steigern und Reibung zu vermindern ist es in jedem Fall hilfreich ein gutes Gleitgel zu benutzen. Das kann zusätzlich auch die Schleimhaut schützen.
Dinge die du im Alltag tun kannst, um die Ursache anzugehen: Viel Wasser trinken und auf eine gesunde Ernährung achten, Sport und Bewegung zur Steigerung der Durchblutung, Stress vermeiden und Entspannungsübungen.
Wenn du vermutest, dass es an deiner Verhütungsmethode liegt, überdenke diese und wechsle sie gegebenenfalls.
In den Wechseljahren können Östrogencremes und -Präparate helfen.
In chronischen Fällen oder wenn es dich im Alltag belastet, wende dich unbedingt an eine Gynäkolog*in, um die Ursache herauszufinden und eine Lösung zu finden.