Kann Gleitgel zu Pilzinfektionen führen? - LubeLab

Kann Gleitgel zu Pilzinfektionen führen?

Gleitgel kann Sex noch schöner machen und für mehr Wohlbefinden und Pleasure sorgen. Doch vielleicht hast du es schon einmal erlebt und nach der Anwendung von Gleitgel mit unangenehmen Juckreiz, Brennen oder sogar einer Pilzinfektion reagiert. Aber kann Gleitgel tatsächlich Scheidenpilz auslösen? Die kurze Antwort lautet: Nicht direkt – aber bestimmte Inhaltsstoffe und die Wirkung des Gleitgels auf die natürliche Vaginalflora können das Risiko für eine Infektion erhöhen. In diesem Artikel erklären wir die Zusammenhänge und geben Tipps, wie du Pilzinfektionen durch die richtige Wahl des Gleitmittels vermeiden kannst.

Wie entstehen Pilzinfektionen in der Vagina?

Die häufigste Ursache für eine Vaginalmykose (Pilzinfektion)ist der Hefepilz Candida albicans, der natürlicherweise in geringer Anzahl in der Vagina vorkommt. In einer gesunden Vaginalflora halten Milchsäurebakterien (Laktobazillen) das Wachstum von Hefepilzen in Schach, indem sie ein saures Milieu mit einem pH-Wert zwischen 3,8 und 4,5 schaffen.

Wenn dieses Gleichgewicht gestört wird, kann sich der Hefepilz jedoch übermäßig vermehren – und genau hier kommt Gleitgel ins Spiel. Bestimmte Inhaltsstoffe in Gleitmitteln können die Vaginalflora negativ beeinflussen und so das Risiko für eine Pilzinfektion erhöhen.

Wie kann Gleitgel die Vaginalflora beeinflussen?

pH-Wert des Gleitgels

Der natürliche pH-Wert der Vagina liegt zwischen 3,8 und 4,5 – ein leicht saures Milieu, das die Vermehrung von Hefepilzen und schädlichen Bakterien verhindert.

Viele handelsübliche Gleitgele haben jedoch einen höheren pH-Wert, der das saure Milieu der Vagina stört und die Vermehrung von Candida albicans begünstigt.

Lösung:
Achte darauf, dass das Gleitgel auf den vaginalen pH-Wert abgestimmt ist, um das natürliche Gleichgewicht der Vaginalflora zu erhalten. Besonders gut ist dafür Milchsäure geeignet, die auch natürlicher Bestandteil der Vaginalflora ist. 

Konservierungsstoffe, Duftstoffe und Chemikalien

Manche Gleitmittel enthalten aggressive Konservierungsstoffe (z. B. Parabene, Propylenglykol) oder künstliche Duftstoffe, die die Vaginalschleimhaut reizen und die Schutzbarriere der Vagina schwächen. 

Wenn die Schleimhaut gereizt ist, steigt die Wahrscheinlichkeit für das Eindringen von Hefepilzen und anderen Krankheitserregern.

Lösung:
Wähle ein Gleitmittel ohne Parabene, künstliche Duftstoffe und Propylenglykol.

Zuckerhaltige Inhaltsstoffe (wie Glycerin und Glukose)

Glycerin und Glukose werden oft als Feuchtigkeitsspender in Gleitmitteln verwendet – doch genau diese Zuckerarten bieten Hefepilzen die perfekte Nahrungsquelle.

Zuckerhaltige Gleitmittel fördern daher die Vermehrung von Candida albicans und erhöhen die Wahrscheinlichkeit für eine Pilzinfektion.

Lösung:
Verzichte auf Gleitmittel mit Glycerin oder anderen Zuckerarten. Wähle stattdessen ein zuckerfreies Produkt.

Osmolalität und Feuchtigkeitsentzug

Die Osmolalität eines Gleitgels beschreibt, wie viel gelöste Teilchen (z. B. Zucker, Salze) im Gel enthalten sind. Wenn die Osmolalität des Gleitgels höher ist als die natürliche Osmolalität der Vaginalzellen, zieht das Gel Wasser aus den Zellen der Vaginalschleimhaut.

Das führt dazu, dass die Schleimhaut austrocknet und kleine Mikrorisse entstehen, durch die Keime – darunter auch Hefepilze – leichter eindringen und sich vermehren können.

Lösung:
Wähle ein Gleitgel mit einer Osmolalität, die nahe an der Osmolalität der Vaginalflüssigkeit liegt (zwischen 250 und 400) .

Symptome einer durch Gleitgel begünstigten Pilzinfektion

Wenn das Gleitgel das Gleichgewicht der Vaginalflora stört, zeigen sich oft typische Symptome einer Hefepilzinfektion:

  • Starker Juckreiz im Vaginalbereich
  • Weißlicher, krümeliger Ausfluss (ähnlich wie Hüttenkäse)
  • Rötung und Schwellung der äußeren Vulva
  • Brennen beim Wasserlassen oder während des Sexes

Wie du eine Pilzinfektion nach der Verwendung von Gleitgel behandelst

Wenn du nach der Verwendung eines bestimmten Gleitgels Anzeichen einer Pilzinfektion bemerkst, solltest du folgende Schritte unternehmen:

Gleitmittel absetzen

Verzichte auf das Gleitgel, bis die Symptome abgeklungen sind und probiere anschließend ein sensibleres Gleitgel aus

Medikamente (Antimykotikum) verwenden

Es gibt in der Apotheke rezeptfreie Medikamente gegen Scheidenpilz (Antimykotikum) ind Form von Tabletten, Zäpfchen und Cremes. Suche bei einer starken Infektion ärztliche Behandlung auf und lasse dir ggf. ein stärkeres Antimykotikum verschreiben.

Vaginalflora aufbauen

Während und nach der Behandlung helfen Probiotika (z. B. mit Lactobacillus) dabei, die gesunde Vaginalflora wiederherzustellen und das Mikrobiom zu stärken.

Partner mitbehandeln

Oft werden beim Sex Pilzinfektionen hin- und her übertragen, auch "Ping-Pong-Effekt" genannt. So kann es immer wieder zur wechselseitigen Ansteckung kommen. Auch dein Partner sollte sich deshalb mit einer Pilzkur behandeln. 

Wie du Pilzinfektionen durch die richtige Wahl des Gleitmittels vermeidest

✔️ Achte darauf, dass das Gleitgel pH-balanciert ist (am besten mit Milchsäure)
✔️ Vermeide Gleitmittel mit Glycerin, Glukose oder anderen Zuckerarten.
✔️ Greife zu parabenfreien und parfumfreien Produkten.
✔️ Wähle ein Gleitgel mit einer Osmolalität zwischen 285 und 400 mOsm/kg.

Mit LubeLab haben wir ein Gleitgel entwickelt, das speziell diesen Anforderungen entspricht. Probiere es hier aus.

Wann solltest du zum Arzt gehen?

Wenn die Symptome nach ein paar Tagen nicht verschwinden oder du wiederholt nach der Verwendung von Gleitmittel eine Pilzinfektion bekommst, solltest du eine Gynäkologin oder einen Gynäkologen aufsuchen. Eine genaue Untersuchung kann klären, ob tatsächlich eine Pilzinfektion oder möglicherweise eine andere Ursache (z. B. bakterielle Vaginose oder Unverträglichkeit) hinter den Beschwerden steckt.

Fazit

Gleitgel allein verursacht keine Pilzinfektionen, doch bestimmte Inhaltsstoffe und ein ungeeigneter pH-Wert können das Risiko erhöhen, indem sie die Vaginalflora aus dem Gleichgewicht bringen. Mit einem hochwertigen, gut abgestimmten Gleitmittel kannst du jedoch Reizungen und Infektionen vermeiden und Sex ganz ohne unangenehme Folgen genießen.

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